Mit 66 Jahren – ist noch Rente da?

Was passiert, wenn in ca. 10 Jahren 30 Prozent der Arbeitnehmer in Rente gehen? Hält das System das aus? Meine Meinung: Nein! Und daher hier ein paar Gründe sich über die eigene Altersvorsorge Gedanken zu machen. Denn der Staat KANN NICHT dein Problem lösen!

1. Aktuelle Basiswerte (2025)

  • Durchschnittliches Bruttojahreseinkommen: 50.000 € (50.493 €)
  • Beitragssatz zur gesetzlichen Rentenversicherung: 18,6 %
  • Durchschnittliche Rente für langjährig Versicherte: ca. 1.600 € brutto/Monat = 19.200 € brutto/Jahr
  • Beitragsbemessungsgrenze West (2025): 90.600 € brutto/Jahr
  • Beitragsbemessungsgrenze Ost (2025): 89.400 € brutto/Jahr
  • Staatliche Zuschüsse zur Rentenkasse: über 100 Milliarden €

Wir nehmen zur Vereinfachung den West-Wert von 90.600 € als BBG an.


2. Anpassung der Annahmen

Gehen wir nun davon, dass die zukünftigen Rentner heute 20 % über dem Durchschnitt verdienen, denn sie stehen ja schon lange im Berufsleben:

50.000 € × 1,2 = 60.000 € brutto/Jahr

Da 60.000 € unter der BBG liegt, wird der gesamte Betrag verbeitragt – kein Deckel durch die BBG notwendig.


3. Neue Beitragsausfälle für die Rentenkasse

Jeder dieser Arbeitnehmer zahlt 18,6 % Rentenbeitrag auf sein Einkommen:

60.000 € × 18,6 % = 11.160 € pro Person/Jahr

Gesamtausfall an Beiträgen pro Jahr:

10,2 Mio. × 11.160 € = 113,8 Milliarden € weniger Beitragseinnahmen


4. Neue Rentenzahlungen nach Renteneintritt

Diese Arbeitnehmer haben lange eingezahlt und erhalten (meine Schätzung) im Schnitt 20 % mehr als die aktuelle Durchschnittsrente:

19.200 € × 1,2 = 23.040 € brutto/Jahr

Gesamtauszahlung pro Jahr:

10,2 Mio. × 23.040 € = 235,0 Milliarden € Rentenausgaben zusätzlich


5. Fazit: Neue finanzielle Belastung der Rentenkasse

🔴 Beitragsausfälle: 113,8 Milliarden € pro Jahr
🔴 Zusätzliche Rentenzahlungen: 235,0 Milliarden € pro Jahr
🔴 Gesamtbelastung: 348,8 Milliarden € pro Jahr

📉 Das ist eine enorme Finanzierungslücke.

Da bereits heute über 100 Milliarden Euro an staatlichen Zuschüssen nötig sind, droht das System ohne Reformen massiv unter Druck zu geraten. Die verbleibenden Beitragszahler müssten entweder deutlich höhere Beiträge zahlen oder der Staat müsste noch mehr Zuschüsse leisten – was letztlich auf Steuererhöhungen hinauslaufen könnte.

👉 Lösungsvorschläge:

  • Längere Lebensarbeitszeit (z. B. Rente mit 70?)
  • Mehr private und betriebliche Altersvorsorge
  • Mehr Zuwanderung und höhere Geburtenraten?
  • Automatische Rentenanpassungen an die Lebenserwartung

Mein Vorschlag: Private Altersvorsorge. Klar, immerhin bin ich Versicherungsmakler.

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